IPETRONIK in Baden-Baden gehört nicht zu den klassischen Produktionsunternehmen in der Region. Dennoch hängt auch dieses Unternehmen sehr stark an der Automobilindustrie. IPETRONIK entwickelt und liefert Prüfstände, DAQ-Software, mobile Messtechnik und Engineering-Leistungen. Hier arbeitet überwiegend hochqualifiziertes Personal. Und dennoch gibt es eine große Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. Die Beschäftigten haben nun entschieden, sich mit großer Mehrheit in der IG Metall zu organisieren und für einen Tarifvertrag zu kämpfen.
„Die Unterschiede zu qualifiziertem Personal in tarifgebundenen Unternehmen sind uns zu groß. Da muss sich dringend etwas ändern“, so der Betriebsratsvorsitzende von IPETRONIK, Dieter Grimm. „Wir sind fest davon überzeugt, dass ein guter Tarifvertrag für die Zukunft des Unternehmens vorteilhaft ist, da es auch die Attraktivität für neues qualifiziertes Personal erhöht“, so Grimm weiter.
Seit längerer Zeit haben die Beschäftigten über dieses Thema diskutiert und sich schließlich entschlossen, das Projekt gemeinsam mit der IG Metall Gaggenau anzugehen. Auf der letzten Betriebsversammlung am 13.03.2025 wurde nun die Forderung nach einem Anerkennungstarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg an die Geschäftsleitung übergeben. „Wir sind sehr gut hier bei IPETRONIK aufgestellt. Das ist wichtig, damit wir auf Augenhöhe verhandeln können und notfalls durchsetzungsfähig sind. Auch höher und hochqualifizierte Fachkräfte spüren deutlich, dass alles teurer geworden ist. Da gibt es bei IPETRONIK einen dringenden Handlungsbedarf. Das hat eine Umfrage in den letzten Wochen deutlich ergeben“, berichtete Martin Obst, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Gaggenau.
„Wir hoffen nun auf faire Gespräche mit dem Arbeitgeber. Betteln werden wir aber nicht – wir sind hier durchsetzungsfähig“, stellte Martin Obst klar.