Rund 90 % der Arbeitnehmer*innen in unseren Betrieben der Region erhalten diese Sonderzahlung. Möglich macht das vor allem eines: starke Tarifverträge.
Urlaubsgeld – keine gesetzliche Pflicht, aber tariflich geregelt
Wer im Gesetz nach einem Anspruch auf Urlaubsgeld sucht, wird enttäuscht: Ein gesetzlicher Anspruch existiert nicht. In der Regel ist das Urlaubsgeld tariflich geregelt. In Unternehmen ohne Tarifbindung zahlen Arbeitgeber nur selten freiwillig ein Urlaubsgeld. Und selbst innerhalb der Tarifverträge gibt es deutliche Unterschiede – je nach Branche oder Haustarifvertrag.
Die Region Gaggenau profitiert von starker Tarifbindung
Dass in unserer Region so viele Beschäftigte Urlaubsgeld erhalten, ist kein Zufall: Viele Arbeitsplätze sind tarifgebunden, insbesondere in der Automobilindustrie und bei deren Zulieferern. Wer beispielsweise in der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg arbeitet, erhält 50 % zusätzliches Urlaubsgeld pro Urlaubstag – das entspricht etwa 69 % eines Bruttomonatsentgelts.
Ein Erfolg der Tarifbewegung
Das Urlaubsgeld ist keine Selbstverständlichkeit. 1965 wurde es erstmals in einer Tarifrunde durchgesetzt – damals 30 % für IG Metall-Mitglieder. Ein großer Erfolg, der über die Jahre weiter ausgebaut wurde. Nur durch den Einsatz und die Solidarität der Mitglieder konnte das Urlaubsgeld gesichert und verbessert werden.
In manchen Betrieben, die lange ohne Tarifbindung waren, musste das Urlaubsgeld neu erkämpft werden – mit Erfolg. Ein aktuelles Beispiel ist die Firma Duvenbeck in Rastatt, wo kürzlich eine deutliche Verbesserung erreicht wurde (wir berichteten).
Solidarität wirkt – auch ohne Tarifvertrag
Auch in nicht tarifgebundenen Betrieben können Beschäftigte durch gemeinsames Handeln Verbesserungen erreichen – vielleicht sogar das nächste Urlaubsziel finanzieren. Denn: Solidarität gewinnt!
Die IG Metall Gaggenau wünscht allen Mitgliedern eine erholsame und sonnige Sommerzeit!