In der aktuellen Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie setzt sich die IG Metall Jugend für eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung ein. Gefordert sind 170 € mehr im Monat. Am vergangenen Donnerstag versammelten sich mehr als 2.000 junge Gewerkschaftsmitglieder vor der Kongresshalle in Böblingen, um ihre Forderung lautstark zu unterstützen.
Unter dem Motto „170 Euro, sonst gibt’s Saures“ machten sie den Arbeitgebern an Halloween klar, dass das derzeitige Angebot nicht hinnehmbar ist. Etwa 200 Auszubildende und dual Studierende aus der Region Gaggenau beteiligten sich am Streik. Sie fordern unter anderem bessere Ausbildungsbedingungen und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung, um sich trotz gestiegener Lebensmittelpreise und teurer Mieten über Wasser halten zu können.
„Viele unserer Azubis haben neben der Vollzeitausbildung noch einen Nebenjob, um sich beispielsweise die Miete leisten zu können. Das ist für uns ein No-Go, mehr Geld für Azubis ist schon längst überfällig“, so Mariebelle Sewonou, stellvertretende JAV-Vorsitzende bei Daimler Truck Gaggenau.
Die Metall- und Elektroindustrie ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in Deutschland. Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten und der Rekordinflation der letzten Jahre, die sehr viele junge Menschen im Geldbeutel spüren, ist eine faire Vergütung der Auszubildenden unerlässlich.
Die Arbeitgeberseite zeigte sich auch bei der dritten Tarifverhandlung enttäuschend unkooperativ und legte kein neues Angebot vor. Die IG Metall plant daher, die Warnstreiks in den kommenden Wochen in der Region auszuweiten.
Und eins ist in Gaggenau klar: Unsere Azubis sind dabei!