Back to the roots

Seit August 2023 ist Christian Herbon zurück in der Geschäftsstelle Gaggenau und freut sich auf neue Herausforderungen.

Der Manteltarifvertrag Ausbildung, mehrere Tarifabschlüsse in verschiedenen Branchen und nicht zuletzt der Anstoß einer großen ERA-Modernisierung – das ist ein kleiner Auszug der Projekte von Christian in den vergangenen vier Jahren. „Ich freue mich auf neue Herausforderungen und Teil einer sehr starken Geschäftsstelle sein zu dürfen!“, so Herbon.

Vier Jahre warst du in der Bezirksleitung Baden-Württemberg. War das der richtige Schritt?

Ja absolut. Mich haben die vier Jahre sehr geprägt und weiterentwickelt. Die Tarifverhandlungen und Verhandlungsführung in verschiedenen Branchen, aber auch das Lösen bei schwierigen tarifpolitischen Themen qualifizieren dich Tag für Tag. Das nehme ich definitiv mit hier in die Region.

Du sagtest, dass du schwierige tarifpolitische Themen lösen musstest. Was war das genau?

Zum einen der Manteltarifvertrag Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie, der eines der Mammutprojekte der vergangenen Jahre und Jahrzehnte für Auszubildende und dual Studierende war. Erstmalig haben wir es geschafft, dual Studierende in den Flächentarifvertrag aufzunehmen. Ein großer Erfolg. Neben vielen tausenden Auszubildenden und dual Studierenden, hatte ich einen sehr großen Unterstützer und Verhandlungsführer auf unserer Seite, Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg. Durch viele Aktionen, viel Kampfkraft der Mitglieder und etlichen Verhandlungen haben wir es 2021 geschafft. Diesen Tarifvertrag habe ich im Anschluss auch in andere Branchen verhandelt und weiter verbessern können.
Aber nicht zuletzt ist jede Tarifverhandlung eine Herausforderung und läuft selten einfach ab. Durch neue und kreative Beteiligungsmöglichkeiten, moderne tarifpolitische Regelungen und einer super Teamarbeit, haben wir gute Erfolge erzielen können.

Nun bist du zurück in Gaggenau. Worauf freust du dich am meisten?

Ich freue mich auf meine neuen Herausforderungen! Die IG Metall Gaggenau ist fest verankert in der Region und spielt in der Gesellschaft eine große Rolle. Das ist wichtig, um Zukunftsthemen, wie die Transformation gut für unsere Mitglieder gestalten zu können. Gemeinsam mit den Vertrauensleuten, den Betriebsrats- und JAV-Gremien können wir weiterhin für gute Arbeitsbedingungen und gutes Geld sorgen. Genau diese betrieblichen Themen, die Arbeit mit der breiten Basis der IG Metall – darauf freue ich mich!

Welche Herausforderungen siehst du neben der Transformation für die IG Metall?

Wie bereits gesagt, wollen wir weiterhin starke tarifvertragliche Regelungen erzielen. Dazu müssen wir unsere Mitgliederbasis ausbauen und für unsere Mitglieder ansprechbar und sichtbar sein. Mit dem tollen Team der IG Metall können wir neue kreative Ideen umsetzen und unsere Sichtbarkeit in der sich verändernden Arbeitswelt ausbauen.
Arbeitsplätze werden neugestaltet, der Druck auf die Beschäftigten steigt, die Anforderungen an Qualifizierung werden höher. Das stellt uns vor großen Herausforderungen und wir müssen zum Teil bestehenden Regelungen dringend modernisieren.

Du hast die ERA-Modernisierung in Baden-Württemberg angestoßen. Ist das eine solch genannte Herausforderung?

Ja und auf jeden Fall keine kleine Herausforderung.
Wie wird Entgelt bemessen? Was ist Leistung wert und wie wird sie gemessen? Wie werden neu entstandene Arbeitsaufgaben eingruppiert? Das Entgeltrahmenabkommen (ERA) in der Metall- und Elektroindustrie ist etabliert und funktioniert – aber auch über 30 Jahr alt. Wir müssen ein paar chirurgische Eingriffe vornehmen um einen ERA-Tarifvertrag zu haben, der viele weitere Jahre funktioniert und das Entgelt unserer Mitglieder sichert. In vielen Arbeitsgruppen und einer großen ERA-Netzwerkkonferenz habe ich das Thema initiieren dürfen. Daran möchte ich hier in der Geschäftsstelle weiterarbeiten.

Große Themen, große Herausforderungen die wir gemeinsam meisten werden. Was möchtest du uns noch zum Abschluss mitgeben?

Gewerkschaftsarbeit muss erlebbar sein. Ich selbst durfte damals in meinem ersten Seminar der IG Metall dieses Gemeinschaftsgefühl erleben – damals ging es unter anderem um die Kampagne „Operation Übernahme“. Das prägt, zu merken, dass eine starke solidarische Gemeinschaft große Ziele erreichen kann. Und die Freundschaften aus vielen Seminaren, Veranstaltungen und gewerkschaftlichen Kämpfen bestehen bis heute. Ein großes Netzwerk an Kolleg:innen und Freund:innen – alle mit dem gleichen Ziel. Eine bessere Arbeitswelt von morgen. Die IG Metall ist nicht nur eine Organisation, die gute Tarifverträge mit ihren Mitgliedern erreichen kann. Sie ist mehr – erlebt es einfach mit!