Seit Juli 2018 besteht bei Pister ein Anerkennungstarifvertrag, der hart durch die IG Metall Mitglieder erstritten wurde. Dieser Anerkennungstarifvertrag beinhaltet allerdings einige Abweichungen zum Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg, insbesondere bei der Arbeitszeit und der tariflichen Leistungszulage.
Die IG Metall fordert nun weitere Angleichungen an den Flächentarifvertrag. Die Arbeitgeberseite erklärte in Vorgesprächen, dass sie nicht bereit sind über Angleichungen beim Thema Arbeitszeit und Leistungszulage zu reden. „Uns dann noch eine Mogelpackung vorzulegen, die dazu führen würde, dass die Beschäftigten am Ende schlechter dastehen als vorher, hat das Fass jetzt zum Überlaufen gebracht.“ So Martin Obst, Gewerkschaftssekretär der IG Metall Gaggenau. Aus diesem Grund hat die IG Metall den Tarifvertrag nun gekündigt. „Es zeigt sich wieder deutlich, dass sich ohne den Druck der Beschäftigten nichts bewegen lässt. Durch die Kündigung des Tarifvertrages können wir, nach Ende der Friedenspflicht, diesen Druck auch entfalten.“ So Martin Obst weiter.
In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob nun die Geschäftsleitung bei Pister bereit ist, über die Themen zu verhandeln. Die Friedenspflicht endet mit Ablauf des 28.03.2023. Es wäre also noch genug Zeit, sich auf dem Verhandlungsweg einig zu werden. Danach würde sich der Konflikt unweigerlich zuspitzen.