Tarifrunde bei König Metall

Insgesamt 8,5 % Einkommenserhöhungen, sowie in Summe 3000 EUR Inflationsausgleichsprämie - dass wollen die IG Metall-Mitglieder bei König Metall in Gaggenau.

Es ist exakt das, was bereits im November in der Metall- und Elektroindustrie vereinbart wurde.

Am Dienstag stellte die 1. Bevollmächtigte Claudia Peter auf der Betriebsversammlung dar, wo die tarifliche Reise hingehen soll: „Die Mitglieder wollen eine Dynamik mit dem Flächentarifvertrag“. Sie kündigte außerdem an, dass die Beschäftigten bereit seien, für diese Forderung zu streiten. Die Töne werden schärfer. „Die Beschäftigten haben immer wieder auch den Betrieb unterstützt, wenn es wirtschaftlich eng wurde“, so Peter in ihrem Statement. Angesichts guter Perspektiven für das laufende Jahr und die Zukunft, sowie den bisherigen Erfahrungen mit dem Haustarifvertrag sei eine veränderte betriebliche Tarifpolitik notwendig. Mögliche Warnstreiks schloss sie nicht aus.

Hintergrund der aktuellen Auseinandersetzung ist das Scheitern der Haustarifverhandlungen. Gemäß dem Haustarifvertrag von 2016 wird ein Tarifergebnis für die Metall- und Elektroindustrie an den Betrieb „überstellt“. Erhebt die Geschäftsleitung einen Widerspruch, wird betrieblich verhandelt. Sollte das Thema betrieblich nicht lösbar sein, gibt es eine haustarifliche Auffanglinie: 50 % der Entgelterhöhung. Im Februar konnte hierzu erstmals bei König Metall keine Einigung erzielt werden.

In einer Mitgliederversammlung entschieden am vergangenen Freitag die IG Metall-Mitglieder: sie wollen die komplette Tariferhöhung der Metall- und Elektroindustrie – das sind die oben genannten Volumina, sowie grundsätzlich eine Dynamik mit den sogenannten Flächentarifverträgen. Hintergrund dieser Debatte war die Erfahrung der „Rosinenpickerei“ der Geschäftsleitung bei Tarifverträgen: „Was genehm ist, wird übernommen; was nicht genehm ist, wird abgelehnt oder der Kompromiss vom Kompromiss gesucht“ so Peter weiter.

Die IG Metall bot in der Betriebsversammlung zeitnah Tarifverhandlungen an. Ein Termin steht aktuell noch nicht fest.